Die AfD-Chefin hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. Weidel erhielt für ihre Dissertation über das Rentensystem in China Bestnoten.

Alice Weidel, Bundesvorsitzende der AfD, sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, ihre Doktorarbeit könne Plagiate enthalten. Die Universität Bayreuth gab auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bekannt, dass sie einen “Plagiatsverdacht” prüft. Weidel wies die Anschuldigungen in einem Video auf X zurück und bezeichnete sie als eine persönliche Hetzkampagne aufgrund der relativ hohen Umfragewerte der AfD.

Gemäß einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” haben zwei Plagiatsprüfer die Universität Bayreuth kontaktiert. Sie werfen Weidel vor, in ihrer mit “Summa cum laude” bewerteten Dissertation von 2011 übernommene Passagen, zusammenhängende Sätze oder Satzfragmente nicht ausreichend oder gar nicht als Zitate gekennzeichnet zu haben. Die Zeitung hat Zugang zum eingereichten Text.

Die Universität Bayreuth teilte mit, dass das Gutachten zum Plagiatsverdacht der Kommission für wissenschaftliche Integrität vorgelegt wurde. Diese entscheidet über die Einleitung eines förmlichen Untersuchungsverfahrens, wobei mit einer Entscheidung frühestens Ende Januar gerechnet wird.

Weidel wehrt sich gegen die Vorwürfe

Die “SZ” zitierte den federführenden Autor des eingereichten Textes an der Universität: “Wir sehen in Weidels Dissertation zwar keine großflächigen Plagiate, aber viele kleine Plagiatsfragmente. Es gibt hier einen Plagiatsverdacht.” Die Autoren möchten aus Angst vor möglichen Gefahren anonym bleiben, sind der Zeitung jedoch bekannt.

In ihrem Video äußerte Weidel: “Meine Dissertation wurde von zahlreichen Plagiatsprüfern eingehend geprüft, jedoch ohne Ergebnis. Nun haben Unbekannte der ‘Süddeutschen Zeitung’ ein anonymes Gutachten übermittelt, in dem zwar keine klassischen Plagiate, aber vermeintliche Zitierfehler festgestellt wurden, die zu Plagiatsvorwürfen aufgebauscht wurden.” Sie betonte, dass die politische Motivation offensichtlich sei. “Ich habe um eine unabhängige Bewertung eines Wissenschaftlers gebeten, der zu dem Schluss kommt, dass die Vorwürfe abwegig und die Plagiatsanschuldigungen haltlos sind.” Laut “SZ” handelt es sich bei diesem Wissenschaftler um einen der Autoren, denen Weidel angeblich regelwidrig Material entnommen haben soll. Sie selbst zeigt sich gelassen und erwartet weitere Entwicklungen.

Weidel ist auch Vorsitzende der AfD im Bundestag. In bundesweiten Umfragen liegt die Partei derzeit mit 20 bis 23 Prozent auf dem zweiten Platz hinter der Union und vor der SPD sowie den Grünen.

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