Die geplante Steigerung des Bürgergelds im kommenden Januar sorgt für Kontroversen. Die Generation Z untersucht nun intensiv dieses Thema. Viele junge Menschen äußern auf TikTok Zustimmung zur geplanten sozialen Unterstützung, während andere die Pläne kritisch sehen.

Ab Januar soll das Bürgergeld im Durchschnitt um 12 Prozent angehoben werden. Alleinstehende werden dann monatlich 61 Euro mehr erhalten, insgesamt 563 Euro. Paare, die zusammenleben, werden 508 Euro erhalten, im Vergleich zu bisherigen 451 Euro im Monat.

Die Bürgergeld-Pläne der Ampelregierung haben eine lebhafte Debatte ausgelöst. Befürworter betonen, dass das gesetzlich garantierte Existenzminimum auch bei steigender Inflation gesichert sein müsse. Die Anhebung sei daher eine logische Reaktion auf die allgemeinen Preissteigerungen.

Gen Z zum Bürgergeld: „Du musst hart arbeiten, ich kann die Champions League gucken“

Einige Unternehmen befürchten jedoch, dass der geringe Abstand zwischen dem Bürgergeld und niedrigen Löhnen den bestehenden Arbeitskräftemangel, insbesondere in Niedriglohnsektoren, weiter verschärfen wird. Restaurants, Bäckereien und Reinigungsunternehmen haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden, während derzeit etwa 3,9 Millionen arbeitsfähige Personen Bürgergeld beziehen.

Auch viele junge Menschen diskutieren intensiv über das Thema im Internet – nicht immer in sachlichem Ton. Der neueste Trend auf TikTok: Vertreter der Generation Z setzen sich humorvoll und mit teils kontroversen Aussagen mit der geplanten Bürgergeld-Erhöhung auseinander.

„Fürs Hinlegen und Fernsehen bekomme ich nur 725 Euro“, freut sich beispielsweise ein Influencer mit dem Namen „herr_jobcenter“. In einem seiner neuesten Videos feiert der junge Mann im Lidl-Weihnachtspulli und mit einem Teller Bohneneintopf auf den Knien die Erhöhung des Bürgergelds. Arbeit lohne sich nicht mehr, stattdessen sollten alle Deutschen Sozialleistungen erhalten: „Du musst hart arbeiten, ich kann die Champions League gucken und bei Lieferheld bestellen“, schwadroniert er.

„Öffentlicher Dienst, nur 1600 netto. Danke für nichts … Arbeit lohnt sich nicht mehr“

Der Beitrag hat bisher mehr als 30.000 Likes erhalten. Die Kommentare dazu sind gespalten und reichen von „Wie kann man von 725 Euro leben?“ bis hin zu „Ich kündige sofort, wenn das stimmt“.

Ein weiteres Beispiel: Die TikTokerin „ich.bin.xenia“ freut sich ebenfalls über die Erhöhung des Bürgergeldes. Früher musste sie eigenen Angaben zufolge für 14,50 Euro pro Stunde arbeiten. Jetzt bleibt ihr mehr Zeit zum Shoppen und für Partys. Auch viele ihrer Follower haben offenbar keine Lust mehr auf eine 40-Stunden-Woche und Stress:

„Gut, dann lasst uns alle kündigen und Bürgergeld beantragen, wir arbeiten umsonst“, kommentiert eine Nutzerin. Ein weiterer vielsagender Kommentar: „Öffentlicher Dienst, ausgelernt, nur 1600 netto. Danke für nichts … Arbeit lohnt sich nicht mehr“.

Gen Z und das Bürgergeld: Nicht alle sehen es als Einladung zum Faulenzen

Neben Frustration sorgt die Erhöhung der Sozialleistungen bei einigen Nutzern jedoch auch für Heiterkeit. „Nur zur Erinnerung für diejenigen, die nicht wissen, wie hoch sie ihre Heizung im Winter drehen sollen – Stufe eins für Minijobber, Stufe fünf für die Bürgergeld-Empfänger“, heißt es in einem Video von Nutzer „pilgrim75“.

Es sollte jedoch beachtet werden: Nicht alle jungen Menschen sehen die Erhöhung des Bürgergeldes als Einladung zu einem entspannten Leben. „Das ist alles schön und gut, aber ich arbeite lieber für mein Geld, um mich weiterzuentwickeln“, heißt es ebenfalls in den Kommentaren zu den Beiträgen über das Bürgergeld.

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